KUBA, Weltweit
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Warum ALLEIN nach Havanna / KUBA?

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Ich musste – bevor sie verfielen – Lufthansa-Flugmeilen aufbrauchen. Dringend. Noch Ende November bis Mitte Dezember. Niemand von meiner Familie oder meinen Freuden hatte Zeit für diese sehr spontane 14-tägige Reise. Denn: Die Idee meine Meilen für einen Flug nach Havanna zu nutzen kam mir erst wenige Wochen vor Verfall der Meilen bzw. vor meinem Abflug.

Havanna / Habana: morbider Charme, Sonnenschein, Zigarren, Rum, Hemingway, Salsa, Karibik, Oldtimer….

Fast alle fanden es zwar gigantisch, deutsche graue Novembertage gegen Sonnenschein und Karibik, Daiquiris und Zigarren, Oldtimer und Salsa einzutauschen, aber wie gesagt: Die liebe Zeit, das liebe Geld und noch dazu sooooooo spontan….

Kuba Havanna Habana Fotograf von oben

Mein chilenischer Freund Victor, der schon sehr oft in Kuba und Havanna / Habana war, gab mir viele vorab-Tipps. Außerdem stellte er Kontakt zu seinem in Havanna lebenden guten Bekannten Iwan her, der sich anbot mich vor Ort an einigen Tagen bei meinen Fototrips zu begleiten bzw. mir Möglichkeiten organisieren würde, zum Beispiel Schulkinder und Pioniere in einer Schule, Alltag in Familien oder Kinder beim Ballettunterricht zu fotografieren.

Leider spreche ich nicht spanisch und Iwan weder englisch noch deutsch. Trotzdem waren unsere gemeinsamen Fototouren durch die 3 innerstädtischen Stadtteile Havanna centro (Centro Habana)und Old-Havanna (La Habana Vieja) und Vedado, interessante Bezirke der Vorstadt, die Besuche bei seinen Familien und Freuden und die von ihm organisierten Besichtigungen und Ausflüge in die Außenbezirke Havannas goldwert und ermöglichten mir viele Einblicke in das echte kubanischen Leben. Wir trafen uns dazu aller 2 bis 3 Tage.

Als Frau allein in Havanna – Havanna auf eigene Faust erkunden

Einer „ungeduldigen“ Fotografin wie mir, die auf Kuba weder Erholung noch Ruhe sucht, sondern ausschließlich das authentische KUBA-life erleben und so viel wie möglich davon fotografieren will, ist ein „organisiertes“ Treffen aller 2 bis 3 Tage natürlich vieeeel zu wenig.

Iwan’s gutgemeinte  Warnungen zumindest die engen Gassen von „Centro Habana“ nicht mit sichtbar umgehängter Kamera alleine zu durchforsten, schlug ich nach ein paar Tagen „Eingewöhnung“ in den Wind. Ich durchstreifte – an den Tagen ohne Carlos – die alten heruntergekommenen Straßen von frühmorgens bis spätabends – ALLEIN. Es ist prinzipell nicht gefährlich allein durch Havanna zu bummeln und zu fotografieren. Allerdings kenne ich ja nicht DIE Ecken in Havanna, die man meiden soll – und die gibt es ja in jeder Stadt der Welt. Erschien mir also die Gegend etwas ungemütlicher oder wurde es dunkel, stopfte ich die Kamera in meine „Yogatasche. Meistens waren die Gassen mit dem morbiden Charme und den verfallenen Häusern aber sehr belebt, Kinder spielten auf den Straßen, in den Parterrewohnungn standen Türen und Fenster offen und das Familienleben weitete sich in großen Teilen auf die Straße aus. So sah ich oft von der Straße aus zu, wie Finger- und Fußnägel lackiert wurden, Wäsche gewaschen (Waschmaschine auf der Straße = Attraktion und Privileg der Besitzer) oder Brot gebacken wurde, Zigarren geraucht, Pionierhalstücher gebunden und Oldtimer liebevoll gepflegt wurden. Nicht selten wurde ich in Wohnungen gebeten, durfte Fotos machen und so den kubanischen Alltag festhalten: das Neugeborene, die Wohnungseinrichtungen, die stolze Frau unterm Poster von Che, die geschmückten Weihnachtsbäume (auch den zu haben war ein Privileg), das Tattoo auf dem Arm, die Frau im Schaukelstuhl vor dem Fernseher, den Künstler inmitten seiner Farben und Gemälde beim Malen oder die Frau beim Kämmen vor dem Glasscherbenspiegel.

Centro Havanna (Centro Habana)

Durch die verfallenen Gassen von Centro Havanna streifte ich stundenlang – in Flipflops und mit Yogatasche (bezüglich „Kofferpacken“: man braucht in Kuba nichts weiter als 1x Flipflops, Rock oder kurzer Hose und ein paar T-Shirts.) Hier schloss ich auch die meisten Bekanntschaften mit Einheimischen und hier entstanden meine authentischsten Fotos. Die Bausubstanz im Centro ist schlecht, da hier kaum saniert wurde. Der historische Bestand an Altbauten verfiel hier seit 1959 zusehends, da es für die Sanierung der Altbausubstand kein Geld gab. Als Alternative wurden seit 1970 – um die Wohnsituation der Bevölkerung zu verbessern – in den äußeren Stadtbezirken Siedlungen mit Neubauten errichtet.

Kuba Havanna Habana Fotograf Pool Hotel Deauville

La Habana Vieja – die Altstadt Havannas

In der als UNESCO Weltkulturerbe erklärten historischen und sanierten Altstadt Vieja Habana (Althavanna) dagegen findet man neben viele touristischen Attraktionen und Sehenswürdigkeiten wie den Präsidentenpalast und den Kathedralenplatz, bestens sanierte Kolonialbauten, lauschige Plätze, hippe Restaurants, Bars mit Live-Musik, Straßenkünstler, stylische Shops, Souvenirläden und teure Geschäfte. An manchen Tagen genoss ich diesen Luxus, trank Kaffee und Cocktails in einem lauschigen Innenhof eines szenigen Restaurants, flanierte durch die Altstadtgassen voller Touristen, bestaunte außergewöhnliche Shops und Galerien und lies mich von Old-Havannas Flair berieseln. Die Kreativität und der Chic der Kubaner, die hier investieren (können), ist enorm. Nach einem der Luxus-Streifzüge durch das sanierte Habana Vieja erschienen mir – auf meinem gemütlichen Rückweg zu meinem im verfallenen Habana-Centro gelegenen Hotel, alle noch nicht touristisch hergerichteten Straßen von Habana Vieja und Centro noch maroder, noch baufälliger und noch fotogener. Und ich war froh, kaum noch Touristen anzutreffen.

Verdado

Nur ergänzend (da nicht fotografisch bedacht) will ich den 3 innerstädtischen Bezirk Vedado erwähnen: Vedado ist das moderne Zentrum Havannas, war aber weniger Objekt meines fotografischen Interesses. Hier ist alles geschäftig, modern und vergleichbar mit „Fußgängerzonencharme“. Man findet hier auch viele Hotels. Auf der belebtesten Straße Vedados, der Calle 23 oder Rampa, kann man shoppen, bei Coppelia Eis essen oder ins Kino gehen – für mich war dies aber nicht von Interesse.

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Meine Lieblingsfotos und interessanten Erlebnisse stelle ich euch in mehreren Artikeln über Kuba vor. Ich war in diesen 14 Tagen ausschließlich in Havanna, aber ich komme wieder um mehr von dieser schönen Insel zu entdecken.

Und ich komme wieder: nach Havanna / Habana.

Kuba Havanna Habana-centro Fotograf Vogelperspektive

Auf den Fotos seht ihr einige Stadtansichten – auch aus der Vogelperspektive vom Dach meines Hotels aufgenommen. In den folgenden Beiträgen zeige ich euch im Stil der Street- photography meine Eindrücke von dieser charmanten und lebendigen Weltstadt.

weitere Artikel zu Havanna:

Havanna – fotografische Streifzüge durch Centro Havanna

Havanna – der Kellner aus dem Hotel Deauville

Havanna – mit Profi-Kamera in der „Yogatasche durch Havanna“

Havanna – Chevrolet, Cadillac, Dodge – Oldtimer in Havanna

5 Kommentare

  1. Pingback: fotografische Streifzüge durch Centro Havanna – Susali-Travel

  2. Pingback: Der Kellner aus dem Hotel Deauville – Susali-Travel

  3. Pingback: Havanna entdecken – mit Profi-Kamera in der „Yogatasche“ – Susali-Travel

  4. Pingback: Chevrolet, Cadillac, Dodge: Baujahr vor der Revolution 1959 – Susali-Travel

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